„Oh, Papa, auf Facebook ist doch keiner mehr“, stöhnte Eva-Lotte gelangweilt und fokussierte ihre Aufmerksamkeit wieder auf skurrile Auswüchse von Influencer-Yes-Day-Challenges auf YouTube und TikTok. Natürlich wähnte sie sich als Sieger in der Diskussion um die weitere Verbreitung von 80 km/h in sozialen Netzwerken und betrachtete das Thema somit als erledigt. Allein sie hatte die Rechnung ohne die von ihr initiierte Challenge gemacht. Zwei Tage später, am Donnerstag, dem 13. Mai, aka Himmelfahrt aka Vaddertach, folgte mein Yes-Day. Der Tag, an dem sie auf alles, was ich erfrage, erbitte, sage, verlange „JA“ erwidern muss.
Eigentlich nur als ausgleichende Gerechtigkeit installiert, da ihr Yes-Day für den folgenden Freitag ausbedungen war, wurde Donnerstag, der 13. Mai 2021, so zum Tag des Triumphes des sozialen Netzwerks in dem keiner mehr ist – und zu meinem Most-Boomer-Day ever. (Ich bin GenX!)
„Lotti, wollen wir eine Facebook-Präsenz für 80 km/h einrichten?“
„Ja, Papa.“
Done.
Ihr findet uns auf Facebook hier.
Am folgenden Tag, also an Lottis Yes-Day, haben wir, bei strömendem Regen draußen, muckelig im Warmen viele Gesellschaftsspiele gespielt, die wir lange nicht mehr aus dem Regal genommen hatten und uns einen kuscheligen Fernsehabend gemacht, bei dem ich Süßigkeiten reichen durfte. Mehr win-win geht nicht.
Drei grundlegende Regeln haben wir dafür aufgestellt, dass zwei Tage lang wechselseitig zu allem Ja und Amen gesagt werden kann, ohne dass die Situation aus dem Ruder läuft. Obacht, Pro-Tipp:
- Es dürfen keine Entscheidungen für andere Tage getroffen werden
- Es dürfen keine Entscheidungen getroffen werden, die den anderen verletzen
- Es werden keine neuen Tiere angeschafft, und es gibt keine Taschengelderhöhung
Zack. Mehr Guidelines braucht’s nicht. Viel Spaß bei eurem ersten Yes-Day und auf unserem Facebook-Kanal.
80 km/h 